Frankfurt – Da sich die Personalsituation im Einsatzdienst der Branddirektion in den vergangenen Monaten zunehmend verschärft hat, dürfen bei der Berufsfeuerwehr von April an vorübergehend freiwillige Zusatzschichten im Einsatzdienst geleistet werden. Diesen Zusatzschichten habe sie zugestimmt, teilte Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) den Mitgliedern des Sicherheitsausschusses am Montagabend schriftlich mit.
Seit längerem müssen Berufsfeuerwehrleute im Rettungsdienst aushelfen, weil die Hilfsorganisationen wie Johanniter, ASB und Rotes Kreuz wegen Personalnot nicht mehr stets alle Rettungswagen besetzen können. Vor einem Jahr hatte die Branddirektion daher drei Zusatz-Rettungswagen in Eckenheim, der Nordweststadt und am Flughafen stationiert, besetzt mit Personal der Berufsfeuerwehr besetzt. Zugleich seien Belastungen, Ausfälle und Abgänge in der Berufsfeuerwehr hoch, erklärt Rinn. Dadurch könne nun der vorgeschriebene Zeitausgleich „nicht mehr adäquat“ gewährt werden. „Das muss alarmieren“, warnt die Dezernentin. Eine langfristige Stabilisierung des Personalpools sei zwar bereits „auf den Weg gebracht“. Sie wirke aber erst „mit zeitlichem Versatz“. So soll die Feuerwehr mehr Stellen bekommen, die Ausbildung von Notfallsanitätern wurde verstärkt.
Auch in der Zwischenzeit muss die Stadt den Betrieb auf den Feuer- und Rettungswachen sicherstellen. Seit Anfang des Jahres kümmert sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in der Branddirektion um Lösungen. So unterstützen nun bereits Mitarbeiter aus Fachabteilungen den Einsatzdienst, erklärt Rinn. Und seit 1. April gebe es je Schicht vier zusätzliche Mitarbeiter, um kurzfristige, unvorhergesehene Personalausfälle zu kompensieren. Für diese Dienste könnten sich Mitarbeiter freiwillig melden, sie würden als Mehrarbeit vergütet. Arbeitsrechtliche Vorgaben würden „selbstverständlich eingehalten“. Die „Überbrückungsmaßnahme“ sei auf maximal ein Jahr befristet.
DPG