Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Partnerschaft der starken Helfer

Industriehof. Während andernorts Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sich einen Konkurrenzkampf lieferten, setzten in Frankfurt die beiden Organisationen auf Partnerschaft und enge Zusammenarbeit. «Und das seit 25 Jahren», sagt Jürgen Maier, THW-Urgestein und Landessprecher, beim gemeinschaftlichen Ehrenabend im Nieder-Erlenbacher Gerätehaus.

Maier, der Initiator der Partnerschaft, erinnert sich genau. «Bundesweit führten die Organisationen einen Krieg.» Kräftig hätten auch die Verbandszeitungen das Feuer geschürt. «Auch die Feuerwehren untereinander waren sich nicht grün», ergänzt Rolf Schnepper von der Ginnheimer Wehr. Für seine vielfältigen Verdienste wurde der Altvordere mit dem «Deutschen Feuerwehrehrenkreuz» in Gold, der höchsten Auszeichnung, geehrt. Schnepper trat im Sauerland der Freiwilligen Feuerwehr bei und erinnert sich an die Querelen. Wenn es da in der Nähe der Gemarkungsgrenze gebrannt habe, sei erst einmal diskutiert worden, wem das Feuer gehöre. Im Reigen der Hilfsorganisationen mischte auch noch den Luftschutzhilfsdienst (LSHD) mit.

«Diesen Quatsch machen wir nicht mit», entschloss sich Maier damals und strebte ein kameradschaftliches Miteinander an. Bei Stadtbrandinspektor Helmut Möller und Feuerwehrchef Ernst Achilles rannte er mit seinem Vorschlag offene Türen ein. Am 30. November 1983 schließlich wurde der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. «Gemeinsam geht’s besser», brachte es Achilles auf den Punkt. Wenig später schlossen sich alle Hilfsorganisationen zur AGFH, der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Hilfsorganisationen, zusammen.

«Zu Großeinsätzen fahren wir jetzt mit einem bunten Zug von Rat über Blau bis zu Beige», sagt Reinhard Ries, der Leiter der Frankfurter Branddirektion. Weitere Folge der Zusammenarbeit: Mit der Rödelheimer Wehr zusammen unterhält das THW einen Gewässerschutzzug.

«Neben den gemeinsamen Einsätzen und Übungen legen wir großen Wert auf die Kameradschaft, machen gemeinsame Ausflüge und treffen uns zu geselligen Abenden», betont Stadtbrandinspektor Peter Kraft. Die Frankfurter Partnerschaft zwischen THW und Feuerwehr ist bis heute die einzige der Bundesrepublik. Ries und THW-Ortsbeauftragter Norbert Klein wollen die Bande noch enger schnüren.

Muss doch das THW sein langjähriges Domizil im Industriehof, das nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, verlassen. Das Wunschgelände ist die ehemalige Gibbs-Kaserne in Eckenheim unmittelbar neben dem Feuerwehrstützpunkt am Marbachweg.

«Es sieht gut aus», erläuterte Ries. Politiker auf allen Ebenen würden den Vorschlag unterstützen. Nur die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben habe noch nicht zugestimmt. Es sei schwer, mit diesem Amt zu reden. Die zuständigen Mitarbeiter wechselten zu oft den Arbeitsplatz, dadurch fehle der kompetente Ansprechpartner. Einsatztechnisch wäre diese Nachbarschaft «absolute Spitze», sagte Ries und gab sich optimistisch. ralf