Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

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SOGRO MANV 500 - Airport Frankfurt - Das war sie...

Erste positive Bilanz der Großübung am Frankfurter Flughafen

Eckenheim. - Noch sind nicht alle Ergebnisse ausgewertet und die Erkenntnisse der Forschungsgruppe "SOGRO" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung liegen noch nicht vor. Doch gut zwei Monate nach der Übung am 9. Oktober zeichnen sich für die Branddirektion Frankfurt am Main erste positive Ergebnisse ab, so Prof. Dipl.-Ing. Reinhard Ries, Direktor der Branddirektion in Frankfurt am Main.

Mit dem Abtransport der letzten "Unfallopfer" war am 9. Oktober 2010 um 13.49 Uhr die Großübung "Sofortrettung bei Großunfall mit einem Massenanfall von 500 verletzten Personen" in Frankfurt zu Ende gegangen, die auf dem Gelände der noch im Bau befindlichen Landebahn Nordwest des Flughafens Frankfurt ihren Ausgangspunkt hatte. Der Örtlichkeit entsprechend ging das Übungsszenario von der Kollision zweier Flugzeuge mit insgesamt 500 Passagieren auf der Betonbahn aus. Die Übung wurde mit einer Vorlaufzeit von fast einem Jahr durch Vertreter der Branddirektion Frankfurt, des DRK Frankfurt als Projektpartner des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Projekt "SOGRO" und des Flughafenbetreibers Fraport intensiv vorbereitet. Eingebunden waren darüber hinaus weitere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, darunter die hessische Landespolizei unter Leitung des Polizeipräsidiums Frankfurt sowie die Bundespolizei. Das Ziel der Übung war die Optimierung der Kategorisierung von Verletzten einhergehend mit der medizinischen Erstversorgung von Unfallopfern und der Aufbau übergreifender Informationsketten zwischen den beteiligten Organisationen unter Notfallbedingungen.

Rettungskräfte von Fraport, aus der Stadt Frankfurt sowie aus ganz Hessen waren mit rund 1.500 aktiv Beteiligten und 450 Fahrzeugen im Einsatz. Über 500 Verletzten-Darsteller gaben der Szenerie eine realistische Note. Durch den Einsatz neuester Informationstechnologien sollte die Verkürzung der ersten, potentiell unübersichtlichen, Phase bis zum Beginn des Transports der Verletzten in Krankenhäuser erreicht werden. Diese elektronische Infrastruktur ermöglicht es, erforderliche Patientendaten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms zur zivilen Sicherheitsforschung geförderte SOGRO-Projekt untersucht neue Ansätze, wie bei einem Großunfall die schnelle, lückenlose und zeitnahe Registrierung von Patienten erfolgen kann.

Erste noch unvollständige Auswertungen zeigen bereits jetzt die Erfolge des SOGRO-Projektes. So war der erste schwerverletzte Patient nach nur 42 Minuten auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach insgesamt 1 Stunde 39 Minuten waren alle Patienten vom Schadensgebiet in die Patientenablage verbracht und nach 3 Stunden 19 Minuten aus der Patientenablage / Behandlungsplatz ins Krankenhaus gebracht worden. Die Sichtung, Behandlung und der Abtransport der Patienten verlief schneller als erhofft, sodass die Ü-MANV Einheiten von weiter her nicht mehr zum Einsatz kommen mussten. Dabei trug gerade die sofortige Informationsverfügbarkeit an den wichtigen Stellen zu dem großen Erfolg bei.

Nähere Informationen zu dem Forschungsprojekt SOGRO sind im Internet unter SOGRO erhältlich.

Hans-Jürgen Kohnert
Pressestelle