Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Fröhliche Feuerwehr

VON GEORGE GRODENSKY

Ein Lastwagen ist auf dem Messeparkplatz auf einen Tanklastzug aufgefahren. Ammoniak strömt aus, beide Wagen brennen. Das Gas lässt einen Bauarbeiter die Kontrolle über seinen Bagger verlieren. Kollegen werden verschüttet. Zu allem Unglück brennt es gleichzeitig in Messehalle zehn, die Besucher sind eingeschlossen.

Gottseidank naht am Samstag drei Minuten später bereits Rettung.

Mit Blaulicht und Sirenen biegt die Feuerwehr um die Ecke. Aus den Fahrzeugen winken fröhlich die Feuerwehrleute. Die Zuschauer winken zurück. Es handelt sich nicht um zynische Unfalltouristen, es sind Eltern und Freunde der Jungen und Mädchen von der Jugendfeuerwehr. Das eingangs beschriebene Horrorszenario ist nur eine Übung.

"Der Spaß steht im Vordergrund", erklärt Denis Raasch, Sprecher der Jugendfeuerwehr: "Es ist kein Wettkampf". Jeden Herbst lädt die Dachorganisation die Wehren aus den Stadtteilen zur Großübung ein, diesmal sind es 23 und zwei Sanitätszüge. 250 Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren zeigen, was sie können. Gekonnt hantieren sie mit professionellem Gerät. Schnell sind die Brände unter Kontrolle.

50 Jungen und Mädchen haben ihre blau-orangene Uniform und den Helm zuHause gelassen. Sie spielen die Verletzten, sind mit böse aussehenden Wunden geschminkt und auf zwei Stockwerken der Messehalle versteckt. Dort müssen sie von den Rettungstrupps aufgespürt werden. Raasch hat alle auf einer Karte eingezeichnet. "Es wird keiner vergessen", sagt er.

"Ein Feuer kann man nicht alleine löschen", sagt Raasch. Angriffs-, Schlauch- und Wassertrupp bilden ein eingespieltes Team. Die unterschiedlichen Altersgruppen arbeiten Hand in Hand zusammen, die Großen helfen den Kleinen.

"Die Kameradschaft ist toll", finden Sebastian Walter, 16, und Eric Flach, 15, aus Berkersheim: "Jeder kann auf den anderen bauen." Die beiden sind die ältesten in ihrer Gruppe und "auch bei den Großen integriert". Sie
helfen, die jüngeren Kollegen anzuleiten. Später wollen sie sich zu Jugendwarten ausbilden lassen.

"90 Prozent der Jugendlichen bleiben auch als Erwachsene der Wehr treu", erzählt Raasch. Angesichts der Bilder vom Samstag kann man also beruhigtaufatmen. Die Feuerwehr hat bestens geschulten Nachwuchs.