„Herbststurm“ im September forderte THW und Freiwillige Feuerwehr
Griesheim. - Nach einer langen Trockenperiode kommt es zu sintflutartigen Regenfällen. Durch das angestaute Wasser im Rhein können die Wassermassen aus dem Main nicht vom Rhein aufgenommen werden und so kommt es zu Überschwemmungen entlang des Flusslaufes. Auch Frankfurt am Main wird von den Wassermassen nicht verschont.
So sah das Grundszenario der Rahmenübung "Herbststurm" aus. Die Übung gliederte sich in vier Teilübungen. Am 12. September fand der zweite Teil der Übung statt, die nächsten Abschnitte folgen in den Jahren 2010 und 2011.
An diesem Wochenende hatten die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Frankfurt, der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Sossenheim und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) einige Schadenslagen im Rahmen des Gesamtszenarios zu absolvieren.
Schon am Freitagabend bauten die Einsatzkräfte des THW den Bereitstellungsraum im Hafengelände des Industrieparks Griesheim auf. Es wurden ein Verpflegungszelt sowie zwei Mannschafszelte zum Übernachten errichtet. Die FFW Höchst brachte einen Sanitärcontainer und einen Aufenthaltscontainer für die Übung in Stellung. Am Samstagmorgen trafen dann die Kameradinnen und Kameraden der FFW Sossenheim und des MHD ein. Nach einer kurzen Begrüßung konnte die Übung starten. Als erste Herausforderung stand eine angenommene Explosion in einer Förderanlage eines Kohlenbunkers mit mehreren verletzten Personen an.
Die Werkfeuerwehr Griesheim stellte kurzfristig einen Hubsteiger zu Verfügung, über den die Verletzten vom Kohlebunker gerettet werden konnten. Zeitgleich wurde der Einsatz eines Skimmers und einer Ölseparation vorbereitet. Im Tagesverlauf gab es als Übungseinspielungen noch zwei Verkehrsunfälle, ein kleinerer und ein größerer, mit insgesamt vier beteiligten Kraftfahrzeugen.
Gegen Mittag landete spektakulär ein Hubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Hessen im Hafenbereich. Dieser simulierte einen Rettungshubschrauber, an den eine verletzte Person übergeben wurde. Nach einer halben Stunde Aufenthalt startete die Besatzung wieder.
Die Großübung dauerte bis in die Abendstunden an: auf der Schwanheimer Uferseite wurde eine Gasexplosion auf einem Campingplatz simuliert. Die Rettungskräfte wurden mittels Pontons auf die Schwanheimer Seite übergesetzt, da man durch die Hochwasserlage nur auf dem Wasserweg zur Einsatzstelle gelangen konnte.
Dort mussten leicht- und schwerverletzte Personen versorgt und betreut werden. Die Verletzten wurden ebenfalls mit den Pontons des THW zu den Rettungsfahrzeugen übergesetzt, die auf der Griesheimer Seite zum weiteren Abtransport bereitstanden. Am Abend konnten sich die Helfer noch beim geselligen Beisammensein über den Verlauf des Tages austauschen.
Das THW Frankfurt am Main und der Kreisfeuerwehrverband Frankfurt am Main danken dem Betreiber des Industrieparks Griesheim für die zur Verfügung gestellten Flächen, der Werkfeuerwehr für den kurzfristigen Einsatz des Hubsteigers, der Polizeihubschrauberstaffel Hessen, der FFW Höchst, dem THW Offenbach für die Videodokumentation sowie allen teilnehmenden Helferinnen und Helfern des MHD, der FFW Sossenheim und des THW Frankfurt für ihre engagierte Übungsteilnahme.
Bilder von Fabian Beck / Kfv-Bildstelle
