Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Helme suchen ein neues Heim und Museum einen Kfz.-Mechaniker!

Der Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt hat seit 2008 eine beachtliche Sammlung zusammengetragen. Was allerdings noch fehlt, ist ein eigenes Museum.

Bergen-Enkheim. Seit zweieinhalb Jahren sammeln die Mitglieder des Feuerwehrgeschichts- und Museumsvereins Frankfurt alles, was sie in die Finger bekommen. Hauptsache es hat mit den Frankfurter Feuerwehren oder der Geschichte der Brandbekämpfung in der Stadt zu tun. Sogar ein kleines Museum haben sie in der alten Fahrzeughalle hinter der Feuerwache am Florianweg eingerichtet.

Ihr neuestes Schätzchen ist ein renovierter "Falcon" – ein in den 1980ern angeschaffter Prototyp, von dem nur drei Stück gebaut wurden. Offen ist nur: Wann und wo die Frankfurter Feuerwehr ihr eigenes Museum einrichtet, zu dessen Unterstützung sich der Verein gegründet hat.

Halle wird abgerissen

Denn die momentan vom Verein genutzte Halle wird früher oder später abgerissen. "Die Stadt will hier eine Kindertagesstätte bauen", sagt Vereinsvorsitzender Ralf Keine. Das bestätigt Joachim Netz, Leiter der Verwaltungsstelle Bergen-Enkheim. "Zurzeit sind Arbeiter im Keller und machen Kernbohrungen. Sie wollen herausfinden, wie teuer ein Abriss wäre und ob Teile des Abraums auf Sondermülldeponien eingelagert werden müssen", erklärt Keine. Noch dränge die Zeit nicht, ein neues Heim für den Verein zu finden. "Aber alles, was wir in der Ausstellung nicht benötigen, ist bereits verpackt."

Vieles haben die inzwischen mehr als 50 Vereinsmitglieder zusammengetragen. In der hinteren Halle stehen zwei hölzerne Fahrspritzen, sie sind 100 und 130 Jahre alt. Eine Sammlung historischer Helme gibt es, Rettungsgeräte der Feuerwehrtaucher, Funkgeräte, Alarmanlagen, Uniformen und Atemgeräte sowie einen Feuerwehrwagen, der auch auf Schienen fahren kann.

Besonders stolz sind die Feuerwehr-Freunde aber auf ihren "Falcon". "Wir haben ihn komplett restauriert, er hat sogar TÜV, und die Spritze funktioniert auch wieder." Zurzeit steht das Fahrzeug als Leihgabe im Verkehrsmuseum in Schwanheim. "Die Kinder haben es dort am Tag der offenen Tür geliebt, als wir die Spritze für sie als Dusche eingesetzt haben", sagt Keine.


Prototyp abbestellt

Nur drei "Falcon" wurden gebaut, denn laut dem Vereinschef war das Fahrzeug ein totaler Reinfall. Aber es war das erste Feuerwehrfahrzeug, das nicht auf einen existierenden Fahrzeugrahmen gebaut wurde, sondern von der österreichischen Firma Rosenbauer komplett für die Feuerwehr entworfen wurde. "Den ersten Prototypen kaufte Frankfurt. Doch die Konstruktionsmängel waren so groß, dass der zweite Prototyp sofort abbestellt wurde", weiß Keine.

Im Gegensatz zum Feuerwehrmuseum auf dem Alten Flugplatz Bonames konzentrieren sich die Enkheimer auf die Frankfurter Feuerwehr. "Kaum jemand weiß, dass viele Erfindungen der Feuerwehr aus Frankfurt stammen", sagt Keine. Fast täglich stünden Angehörige verstorbener Feuerwehrleute oder Kollegen vor der Tür und böten kistenweise Dinge mit Bezug zur Feuerwehr an. "Wir sichten alles, schauen, was erhaltenswert ist", freut sich Keine. Allein die Reihe der Ordner mit Fotos füllt vier Meter im Regal.

Gäste aus aller Welt

Um so schöner wäre es, möglichst bald in einen endgültigen Museumsbau umziehen zu können, meint Keine. Zumal auch Branddirektor Reinhard Ries den Aufbau des Museums befürworte. "Aber noch ist nicht klar, wo man das Museum unterbringen könnte." Keine wünscht sich jedoch eine Bleibe irgendwo am Brandschutzzentrum am Marbachweg. "Aber noch ist nicht ganz klar, wie die Pläne für die noch freien Teile des Geländes aussehen", weiß Keine. Anbieten würde es sich, dort zu bauen, weil schon jetzt Besuchergruppen aus aller Welt dort zu Gast sind. "Wahrscheinlich müssen wir noch in ein, zwei Übergangsstandorte ziehen, bevor das Museum fertig ist", schätzt Keine.

Schon jetzt gebrauchen könne der Verein einen KfZ-Mechaniker. "Wir haben viele Berufe im Verein, können vieles an den Fahrzeugen selbst machen. Auch hilft uns die Werkstatt der Berufsfeuerwehr, wo sie nur kann. Aber jemand, der sich mit Autos auskennt, würde uns sehr helfen." (hau)