Kreisfeuerwehrverband
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Hessen hilft Vereinen in Corona-Krise

GESELLSCHAFT Bouffier stellt Zuschüsse bis zu 10 000 Euro in Aussicht

Wiesbaden - Hessen greift den von der Corona-Krise gebeutelten Vereinen im Land finanziell unter die Arme. Wegen der Beschränkungen könnten viele Vereine ihre Arbeit kaum oder nur sehr schwer aufrechterhalten, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in Wiesbaden. Einnahmen fielen weg, weil keine Veranstaltungen, Feste und Begegnungen mehr möglich seien. Die Kosten für Miete und Pflege der Einrichtungen liefen jedoch weiter.

"Und genau hier setzt unser Förderprogramm an", erklärte Bouffier. "Wir möchten, dass das Vereinsleben aufrechterhalten werden kann." Gemeinnützige Vereine aus allen Bereichen wie Sport, Kultur, Naturschutz oder Bildung können nun einen Antrag bei dem jeweils zuständigen Ministerium für eine Summe von bis zu 10 000 Euro stellen. Die Vereine müssen dafür nach Angaben des Regierungschefs plausibel machen, wie ihre Finanzlage und ihre Kostensituation ist.

"Die Vereine sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, und deshalb müssen wir handeln", betonte Bouffier. "Unsere Gesellschaft lebt von den Vereinen und vom Ehrenamt." Die Finanzmittel können ab dem 1. Mai online beantragt werden. In Hessen werden rund 41 000 gemeinnützige Vereine und Initiativen gezählt. Das Geld soll aus dem jüngst beschlossenen Nachtragshaushalt kommen.

Der Ministerpräsident warnte zugleich eindringlich vor einer zu frühen Lockerung der Auflagen und Beschränkungen in der Corona-Krise. Die Corona-Krise sei noch keineswegs bewältigt. "Ganz im Gegenteil. Die Gefahr dauert an. Und deshalb müssen wir auch in Zukunft weiter besonnen bleiben." Zu einer Lockerung der notwendigen Beschränkungen könne es deswegen auch nur schrittweise kommen.

Dass nun teilweise wieder Geschäfte öffnen dürfen, sei ein "Vorschuss" auf dem Weg zurück zu einem normalen Leben, mahnte Bouffier. Entscheidend sei aber, dass alle Bürger weiter verantwortlich und mit viel Disziplin mit der Situation umgingen. Wenn das aber nicht gelinge, "dann muss man gegebenenfalls auch das wieder zurückdrehen", warnte der Ministerpräsident. "Das will niemand. Aber es wird davon abhängen, ob es gelingt, die notwendige Disziplin aufrechtzuerhalten."

Bouffier kündigte in den kommenden zehn Tagen eine Entscheidung an, wie künftig mit Großveranstaltungen umgegangen werden soll. Hessens Ministerpräsident machte sich für einen bundesweit einheitlichen Rahmen stark. Er halte jedoch eine Größenordnung von über 100 Leuten dabei für sehr unrealistisch. Derzeit gilt, dass bis 31. August grundsätzlich keine Großveranstaltungen stattfinden dürften.

In Hessen haben sich mittlerweile nachgewiesen 7228 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das seien 81 Fälle mehr als noch am Vortag, teilte das Sozialministerium mit. Die Zahl der Todesfälle stieg um 15 auf 246. Hessens größte Stadt Frankfurt meldete mit 1079 Fällen weiterhin die meisten Infektionen im Bundesland. Von den hessischen Erkrankten werden 1295 stationär in Krankenhäusern behandelt. dpa