Sirenen sollen künftig wieder heulen
Stadt holt Konzept für "Warn-Infrastruktur" aus der Schublade - Branddirektion macht Damp
Frankfurt - Können wir auf die Warnsysteme vertrauen, wenn es zu einem Katastrophenfall kommt? Diese Frage wird nach den Hochwasserkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in ganz Deutschland diskutiert. Für Frankfurt ist das kein neues Thema. Die aktuellen Ereignisse tragen dazu bei, dass man ein angedachtes Warnkonzept für die Main-Stadt nun schneller umsetzen will, so eine Pressemitteilung der Stadt Frankfurt.
Dazu gehört der Wiederaufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes. Ja, das gab es mal. Doch mit dem Ende des Kalten Krieges wurden die Sirenen abgebaut oder außer Betrieb genommen. Bund und Länder einigten sich im Jahr 1992, dass die Bevölkerung nicht mehr mit Hilfe von Sirenen, sondern per Rundfunk gewarnt werden sollte. Sirenen gibt es dementsprechend in Frankfurt nur noch im äußersten Westen in den Stadtteilen rund um den Industriepark Höchst und im Osten bei der Allessa GmbH in Fechenheim - vor dem Hintergrund der Möglichkeit von Störfällen ist man dort verpflichtet, per Sirenen zu warnen. Die Funktionstüchtigkeit dieser Sirenen wird alle sechs Monate mit einem Probealarm überprüft. Ansonsten gibt es im Stadtgebiet keine aktiven Sirenen mehr.
"Wirksamer Weck-Effekt"
Dabei haben nach Ansicht der Feuerwehr Frankfurt "Sirenen wie kein anderes Medium in besonders zeitkritischen Gefahrensituationen oder Ereignissen spät in der Nacht einen wirksamen und flächendeckenden Weck-Effekt". Und weiter: "Ein flächendeckendes Sirenennetz wäre ein sinnvolles Ausbauziel der lokalen Warninfrastruktur". "Mit Priorität" will nun die Branddirektion Frankfurt eine nötige Beschlussvorlage in den Parlamentarischen Geschäftsgang geben, heißt es.