Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Neuer Podcast fördert Zusammenhalt in der Feuerwehr

Zukunft 112. Zusammenhalt in der Feuerwehr

Berlin. - Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb hat den Podcast „Zukunft 112. Zusammenhalt in der Feuerwehr“ veröffentlicht.

Bild: DFVNeuer Podcast zur demokratischen Kultur der Feuerwehr // Jetzt abrufbar auf allen gängigen Podcast-Plattformen und in der bpb-Mediathek unter www.bpb.de/zukunft112

Das Format ist im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“, ein Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und der bpb, entstanden. Im Mittelpunkt des Podcasts steht neben der Auseinandersetzung mit den treibenden Kräften, die die Organisation formen und stärken, auch die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der Feuerwehr. Der Podcast beleuchtet in zehn thematisch abwechslungsreichen Folgen die demokratische Verfasstheit der Feuerwehr und wirft einen Blick ins Innere der Verbände, abseits des Blaulicht-Alltags. Die Freiwilligen Feuerwehren in ländlichen Räumen leisten großes ehrenamtlichen Engagement und stehen gleichzeitig mancherorts besonders in Bezug auf ihre demokratische Kultur vor Herausforderungen. Dabei kommen sowohl Einsatzkräfte als auch Wissenschaftler/-innen zu Wort.

Jeden Mittwoch erscheinen zwei neue Folgen auf allen gängigen Podcast-Plattformen und in der bpb-Mediathek. In den einzelnen Episoden gibt „Zukunft 112“ Einblicke in beispielhafte Projekte des Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und beleuchtet in den circa 40 Minuten langen Folgen kontrovers die Frauen- und Jugendförderung, die Hierarchie und Mitbestimmung, die Gewalt gegen Einsatzkräfte und viele weitere Themen. Alle Folgen und weitere Informationen: www.bpb.de/zukunft112

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

Deutsche Feuerwehr-Zeitung - Ausgabe März online

Deutsche Feuerwehr-Zeitung März 2024

Berlin. - Der DFV hat die nächste Monatsausgabe der Deutschen Feuerwehrzeitung mit vielen interessanten Beiträgen herausgegeben.

Folgende Themen werden in der aktuellen Ausgabe behandelt:

  • Nie wieder ist jetzt: Demokratie muss weiterhin täglich verteidigt werden
  • TFK-Symposium zum Operationsplan Deutschland
  • Bewerbungsstart für IF Star 2024
  • »1-1-2 Feuerwehr-Camp«
  • Digitaler Dienstausweis
  • Jetzt anmelden: Symposium zur »Zeitenwende in der PSNV-E«
  • Neue Fachempfehlung zur Rollenverteilung bei besonderen Einsatzlagen
  • Großes Interesse bei »DFV direkt« zur Analytischen Task Force
  • Schulungen für Feuerwehrsport und Traditionelle Wettbewerbe

[Hier] in unserem Downloadportal finden Sie die Ausgaben der DFZ - Deutschen Feuerwehrzeitung unter "Publikationen DFZ / Deutsche Feuerwehrzeitung"

Auswertung Umfrage zur Gewalt an Einsatzkräften

Umfrage zur Gewalt

Bild: DFVBerlin. - Ende 2023 hat der Deutsche Feuerwehrverband zusammen mit dem Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung eine bundesweite Umfrage in den Freiwilligen Feuerwehren zu Gewaltvorfällen im Zusammenhang mit der Dienstausübung durchgeführt.

Im Rahmen des Symposiums der Stiftung „Hilfe für Helfer“ und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe stellt DFV-Fachbereichsleiter Thomas Wittschurky die zum Teil ebenso erschreckenden wie überraschenden Ergebnisse der Befragung ausführlich vor. Welche strategischen Überlegungen ergeben sich aus der Umfrage, welche Maßnahmen sind erforderlich? Erste Überlegungen hierzu werden bei der Veranstaltung in Fulda präsentiert. Information & Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltung/10-symposium-der-stiftung-hilfe-fuer-helfer/

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

Zum letzten Mal im alten Gerätehaus

GRIESHEIM - Feuerwehr kommt auf Jahre bei den Nieder Kameraden unter

Der stellv. Wehrführer Benedikt Maihöfer, der neuer Jugendwart Ali Baghani, der neue Brandmeister Christian Schäfer und Wehrführer Lucas Sattler (v. l. n. r.). FOTO: FFW GriesheimZum letzten Mal im alten Gerätehaus trafen sich am Samstag die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Griesheim zur Jahreshauptversammlung. Die Formulierung „zum letzten Mal“ wird seit einigen Monaten immer häufiger bei den Griesheimer Brandschützern verwendet: Der Baubeginn für den Abriss der Fahrzeughalle und den Umbau des vor 40 Jahren eingeweihten Gerätehauses samt Anbau im Juni rückt immer näher heran. Zudem soll bis April das alte Gebäude ausgeräumt sein. Für den Zeitraum der Bauarbeiten zieht die Griesheimer Feuerwehr zu den Freunden der Freiwilligen Feuerwehr Nied in der Feuer- und Rettungswache 33 an der Dürkheimer Straße.

Zur Jahreshauptversammlung konnte der Vorsitzender des Feuerwehrvereins Heiko Kreuz den Vertreter der Berufsfeuerwehr Arno Zinngrebe, den stellvertretenden Frankfurter Stadtbrandinspektor Patrick Söder, den Ehrenwehrführer der Griesheimer Feuerwehr Fritz Diederich und viele Mitglieder begrüßen: In seinem Rechenschaftsbericht freute sich Kreuz darüber, dass nunmehr 77 Mitglieder der Feuerwehr angehören. Neu im zurückliegenden Jahr war das Sommerfest anstelle des traditionellen Wäldchestag-Termins - eine „goldrichtige“ Entscheidung, wie es hieß: Es kamen deutlich mehr Gäste als zum Wäldchestag, wo die Konkurrenz viel größer ist. Neben einem attraktiven Kinderprogramm wurden eine Fahrzeugschau mit interessanten Feuerwehrfahrzeugen sowie zwei Schauübungen angeboten. So wurde das Sommerfest zu einem der größten der letzten Jahre.

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Fehlendes Personal bringt Retter in Not

Berufsfeuerwehr hat 320 Stellen zu wenig - Kapazitäten reichen für Einsätze nicht mehr aus

An einer Kreuzung ist es zu einem Unfall mit einem Notarztwagen gekommen. Der Fahrer des anderen Wagens wurde dabei verletzt. FOTO: dpaFrankfurt  Die Frankfurter Feuerwehr benötigt 320 weitere Personalstellen. Nur so könne die Überlastung von Brandschützern und Rettern überwunden werden, betont die Branddirektion. Seit Jahren hat die Stadtpolitik den Stellenplan zementiert - was die Retter selbst in Not bringt.

Die hohe Zahl wirkt im ersten Moment wie Sprengstoff für die anstehenden Haushaltsverhandlungen im Römer. Wohl auch deshalb scheute sich die Leitung der Branddirektion um ihren Chef Karl-Heinz Frank lange, die Summe zu benennen. Doch arbeiten die Einsatzkräfte am Limit. Zuletzt sank die Quote, in der der Rettungsdienst die Hilfsfrist von zehn Minuten einhalten muss, unter die gesetzliche Vorgabe von 90 Prozent. „Es gibt zu viele Einsätze für unsere Kapazität“, warnt Feuerwehr-Vize Markus Röck. Vorgabe für die Feuerwehr ist, bei Bränden sogar binnen fünf Fahrminuten jeden Einsatzort im bebauten Stadtgebiet zu erreichen.

„Wir haben seit den Neunzigerjahren die gleiche Anzahl an Funktionen und Köpfen zugewiesen, obwohl die Stadt um 100 000 Einwohner gewachsen ist und damit die Menge an Aufgaben“, erklärt Branddirektor Frank die Ursache. „Die Feuerwehr ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht mitgewachsen, anders als in anderen Städten“, sagt Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP).

Das Problem ist bekannt: Bereits 2019 gaben die Stadtverordneten der Branddirektion - mit mehr als 1200 Mitarbeitern eine der größten Behörden der Stadt - deshalb den Auftrag, mehr Personal aufzubauen. Doch die benötigten Stellen wurden bisher nicht im Stellenplan der Stadt vorgesehen. Auch daraus resultiere der inzwischen auf 320 Stellen gekletterte Bedarf, erklärt Röck.

Nur als kurzer Übergang gedacht 

Das Personal hat die Feuerwehr schon zum Teil aufgebaut, wie beauftragt, und im Einsatz. Möglich macht das eine besondere Konstruktion: Nach der Ausbildung wird jeder Feuerwehrmann auf einer so genannten Hilfsstelle weiterbeschäftigt, bis eine reguläre Stelle frei ist. Das war früher stets nur als kurze Übergangsphase gedacht, hat sich aber zum Dauerzustand entwickelt. 

Darunter leiden junge Berufsfeuerwehrleute: Sie können auf den Hilfsstellen nicht befördert werden, was nicht nur die Motivation senkt, sondern langfristig den Verdienst stark mindert. So werden die Jobs zunehmend unattraktiv. „Wir müssen jetzt handeln, um die Probleme noch lösbar zu halten“, schlägt Markus Röck Alarm. Denn: „Wir haben einen erheblichen Aufgabenzuwachs“, sagt Karl-Heinz Frank. 

So müssen die städtischen Retter viel öfter als früher die anderen fünf Rettungsdienstbetreiber unterstützen. Die leiden unter zu vielen Bagatelleinsätzen sowie Personalmangel - ein bundesweites Problem. Hinzu kommen spontane Großaufgaben wie die Flüchtlingskoordination und die Corona-Pandemie, neue Aufgaben wie die Planung von Straßenumbauten für die Verkehrswende. Zuletzt gaben die Stadtverordneten im Dezember ein besseres Krisenmanagement in Auftrag. 

Die Zusatzarbeit lastet auf den Schultern einer seit 30 Jahren nahezu gleich großen Belegschaft. „Dass das System noch einigermaßen funktioniert, liegt daran, dass seit vielen Jahren eine extrem hohe Zahl an Überstunden geleistet wird“, lobt Feuerwehrdezernentin Rinn, „und an der besonderen Haltung und dem Berufsethos der Einsatzkräfte.“

Um wieder genug Personal zu haben und die Hilfsfrist einhalten zu können, müsse die Feuerwehr die Ausbildung von Notfallsanitätern von 18 auf 30 pro Jahr aufstocken, erklärt Röck. Die Quote der Feuerwehrleute, die auch zu Notfallsanitätern ausgebildet werden, soll von einem Drittel auf 50 Prozent steigen. „Die Ausbildung ist das Nadelöhr“, so der Vize. Um das zu lösen, drängt die Branddirektion seit 2009 auf den Ausbau der Feuerwehr-Akademie. 

Die 320 Stellen können demnach gestreckt über einige Jahre in den Stellenplan kommen. Das wurde schon 2019 so beschlossen, bisher aber nicht umgesetzt. Bloß 34 Stellen für die völlig überlastete Leitstelle stockte das Parlament im vorigen Jahr auf. Sechs Stellen hat die Branddirektion aktuell auch für die Koordination von Baustellen auf Straßen sowie Straßenplanungen beantragt.

Rinn will Personalaufbau bis 2030 vorschlagen

Als nächstes seien 22 Stellen für zwei weitere Rettungswagen nötig, sagt Röck. Die Rettungsdienstarbeit belastet dabei den Stadt-Haushalt nicht einmal, da die Krankenkassen diese Kosten komplett erstatten. 

Nach Gesprächen mit Kämmerer Bastian Bergerhoff (Grüne) kündigt Dezernentin Rinn nun an, der Magistrat wolle ein Konzept zum Personalaufbau bis 2030 erarbeiten und den Stadtverordneten vorschlagen, einen ersten Teil bereits im Haushalt 2024/25 zu realisieren. „Der Magistrat erkennt die Dringlichkeit der Situation“, sagt Rinn. Die Branddirektion müsse mit den personellen Ressourcen für einen auch in Zukunft wirkungsvollen Bevölkerungsschutz in der Stadt ausgestattet werden. Kurzfristig soll es schon sieben Stellen für Notfallsanitäter geben, erklärt die Dezernentin. Damit will die Berufsfeuerwehr die überlasteten Rettungsdienstmitarbeiter entlasten. „Für diese schnelle und konstruktive Unterstützung bin ich Bastian Bergerhoff dankbar“, sagt Rinn. An die Stadtverordneten appelliert Branddirektor Frank: „Wir müssen jetzt etwas tun, damit das System stabil bleibt.“ Dennis Pfeiffer-Goldmann

 

KOMMENTAR


Schluss mit dem Desinteresse an der Sicherheit

VON DENNIS PFEIFFER-GOLDMANN

Bisher lebt es sich in Frankfurt sicher. Binnen zehn Minuten kommen Rettungsdienst und Feuerwehr, wenn es brennt oder anderweitig wirklich ernst ist. An diese Sicherheit aber legen die Stadtverordneten seit fünf Jahren die Axt an und halten die Feuerwehr personell klein. Ob da Absicht dahinter steckt? Womöglich sogar nicht einmal.

Das Lob für die Feuerwehr gehört zu jeder Sonntagsrede. Doch seit dem Grundsatzbeschluss von 2019 haben es inzwischen zwei Koalitionen im Römer bei diesen schönen Worten belassen. Denn was Geld kostet, die dringend nötigen Stellen, gab es nicht. Mehr Stellen gönnt die aktuelle Koalition lieber allen voran Sylvia Weber (SPD). Diese Dezernentin kriegt es trotzdem nicht hin, sondern lässt die Schulen immer weiter verkommen. 

Muss die Feuerwehr etwa auch erst so vor die Hunde gehen, damit die Politik reagiert? Bisher funktioniert die Branddirektion wie ein Uhrwerk. Die Frauen und Männer von der Berufsfeuerwehr geben alles, gleichen jede Personalnot aus. So viel Berufsethos gebietet höchsten Respekt. Es ist eine Unverschämtheit, dass schon die zweite Koalition diese Leistung mit ihrem Desinteresse und ihrem Nichtstun derart geringschätzt.

Die Folgen werden längst auch für die Bürger real unangenehm, wenn nämlich die Retter ihre Hilfsfrist nicht mehr einhalten können. Das politische Desinteresse an Sicherheit für die Bürger bringt faktisch Menschenleben in Gefahr. Das müssen die Stadtverordneten ändern - und zwar schnell wie die Feuerwehr.