Hamburg / Frankfurt, 15. Juli 2022. - Das aktuelle Wetter mit hohen Temperaturen und Hitzewellen macht den meisten Menschen in Deutschland Angst. 70 Prozent der Bevölkerung haben große (50 Prozent) oder sehr große Sorgen (20 Prozent) wegen der extremen Hitze. Mehr als ein Viertel hatten durch Sonne und Wärme bereits gesundheitliche Probleme. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Klare Erwartungen richten die Befragten an Politik und Verwaltung: 75 Prozent sind der Meinung, es müsse mehr getan werden, um die Bevölkerung vor extremer Hitze zu schützen.
Laut Hitzereport der DAK-Gesundheit hatten 26 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben durch die Hitze der vergangenen Wochen Gesundheitsprobleme. Der Anteil der betroffenen Frauen lag mit 34 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Männern (18 Prozent). Bei den Hitzebeschwerden wurden Abgeschlagenheit und Müdigkeit (74 Prozent), Schlafbeschwerden und Kreislaufproblemen (jeweils 68 Prozent) sowie Kopfschmerzen (54 Prozent) am häufigsten genannt. 5 Prozent hatten Bewusstseinsstörungen oder waren verwirrt. Zum Arzt gingen sieben Prozent der Befragten, zwei Prozent in die Notaufnahme. 17 Prozent der Befragten gab nachträglich an, sie wären besser zum Arzt gegangen.
Extremwetter: Jüngere Menschen haben die größten Sorgen
Obwohl die Gesundheitsprobleme durch extreme Temperaturen vor allem ältere Menschen betreffen, sind jüngere Menschen am meisten besorgt beim Thema. Insgesamt waren 20 Prozent aller Befragten mit Bezug auf Hitzewellen und Extremwetter in „sehr großer Sorge“. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen lag der Anteil mit 29 Prozent deutlich höher.
Dabei sind zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) der Meinung, dass die bislang unternommenen Maßnahmen nicht ausreichen würden. Auch hier erwarten vor allem die jüngeren Menschen einen stärkeren Schutz der Bevölkerung vor Hitzewellen. In den Sommern der Jahre 2018 bis 2020 sind 19.000 Menschen aufgrund der Hitze gestorben, wie das Robert Koch-Institut, das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst Anfang Juli bekanntgegeben haben. Damit wurde erstmals in drei aufeinanderfolgenden Jahren eine signifikante Übersterblichkeit aufgrund von Hitze registriert.